Liebe Freunde und Unterstützer von Hilfswerk Lebensbrot,
Hoffnung und praktische Hilfe weitergeben und Relevanz in der Gesellschaft haben, das ist es, was heute dringend nötig ist. Es ist die Umsetzung der Bibelstelle aus Matthäus 5: „Lasset euer Licht leuchten, damit die Menschen eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Es geht nicht um Aktionismus, aber um ein Handeln, das vom Herz des Vaters, aus seiner Barmherzigkeit heraus, motiviert ist.
Wir sehen, dass die Projekte, die Lebensbrot in Rumänien und Moldawien unterstützt, diese innere Motivation haben. Wir wollen euch kurz berichten, was in diesem Jahr bisher geschehen ist. Danke, dass ihr einen Teil daran habt durch eure Spenden und Gebete.
Sommeraktivitäten in Rumänien und Moldawien
Im Haus des Lichtes finden vielfältige Therapien und Angebote für die Kinder mit Beeinträchtigungen statt. Wir freuen uns, dass letztes Jahr Sabrina Peter als neue deutsche Mitarbeiterin eingezogen ist. Sie ist gelernte Hauswirtschafterin und ist im Bereich der Küchenleitung auf der Farm und bei den jungen Erwachsenen mit Behinderung aktiv. Diese lernen nun Fertigkeiten im Bereich von Kochen und Backen. Sabrina ist für die Arbeit eine große Bereicherung.
In der ergotherapeutischen Werkstatt werden junge Erwachsene von Felix Meinel und einer rumänischen Mitarbeiterin in handwerklichen Fähigkeiten wie Kerzen gießen, Töpfern u.a. angeleitet.
Die Mitarbeiterwohnung auf der Farm wurde von Felix fertiggestellt und von Ehepaar Koch mit ihren zwei Kindern bezogen. Es gibt inzwischen dort auch ein Pferd, das als Therapiepferd dienen soll, sowie einen Esel und ein Ponsel (Mischung aus Esel und Pony).
Diesen Sommer wurde das Farmgelände von vielen verschiedenen Gruppen genutzt. Es fanden mehrere christliche Freizeiten mit bis zu 80 Teilnehmern und Tagesaktivitäten wie das Feiern eines Gottesdienstes auf der Therapiefarm statt. Die Kinder aus der letzten Kinderfreizeit kamen aus dem Norden Rumäniens und erlebten eine spannende Zeit mit guten geistlichen Inputs.
In Moldawien unterstützen wir seit einigen Jahren ein christliches Sozialwerk namens „Pro Lumina“. Dort fanden ebenfalls christliche Kinderfreizeiten statt.
Es kamen auch Geflüchtete aus der Ukraine bei ihnen in der Stadt Cahul an. Diesen Menschen konnten sie mit einem Speisungsprogramm und mit anderer Unterstützung dienen und neue Hoffnung geben.
Veränderte Leben – neue Zukunftsperspektiven
In einer sehr armen Romasiedlung, in Albesti am Stadtrand von Schäßburg, investieren sich die Mitarbeiter von Metro Ministries in Hausaufgabenhilfe und den Bau eines kleinen Sozialzentrums für Kinder und Jugendliche. Das Haus wurde neu gedeckt, Abwasserleitungen installiert und vieles mehr. Einer der Bauhelfer ist ein junger 25-jähriger Mann namens Claudiu. Er war lange in der Jugendstrafanstalt und dann im Gefängnis. Als 9-Jähriger geriet er in einen gewalttätigen, blutigen Konflikt und wurde verurteilt. Er hatte keinen Vater mehr und niemanden, der sich um ihn kümmerte. Drogen bekamen Macht über ihn und er wuchs zu einem brutalen und wütenden Mann heran. Die Mitarbeiter ermöglichten es Claudiu beim Bau mitzuhelfen und Herr Ferry, der Bauleiter nahm sich Claudiu an. Er wurde zur Vaterfigur, gab Liebe weiter und auch gesunde Grenzen. Claudiu veränderte sein Verhalten zusehends und ist heute in der Lage durch den Lohn, den er erhält, für seine Familie zu sorgen. Es braucht viel Geduld, um den Menschen in Albesti nachzugehen und vor allem Gottes Wirken.
Ovidiu, ist 15 Jahre alt und lebt mit seiner Mutter und 8 Geschwistern in einem kleinen Zimmer in der Siedlung ohne Heizung und Wasser. Sein Vater ist nach Deutschland gegangen, um dort zu arbeiten. Ovidiu wurde nicht wie andere Kinder mit 6 Jahren eingeschult. Aber mit 12 Jahren wollte er unbedingt in die Schule gehen, er war bereit, jeden Tag den weiten Weg nach Schäßburg zu laufen. Aber welche Schule nimmt schon einen 12-jährigen Jungen, der nicht lesen und schreiben kann? Die Mitarbeiter von Metro Ministries haben ihn in ihr Alphabetisierungsprogramm aufgenommen und sich sehr um ihn bemüht. Heute zeigt er gute Leistungen. Er kann sich nun eine Zukunft aufbauen, die anders aussieht als Drogen, Gewalt und Alkohol. Es hat sich gelohnt.
Vielen Dank für euer Interesse und eure treue Unterstützung
Herzliche Grüße
Die Mitarbeiter von Hilfswerk Lebensbrot